SPD-Fraktion: Windenergieerzeugung mit Augenmaß

Veröffentlicht am 10.04.2012 in Fraktion

Die Mitglieder der SPD-Stadtratsfraktion hatten sich bereits vor einiger Zeit mit Bürgerinnen und Bürgern der Siedlungen Carlsfund sowie Ober- und Unterpanshausen sowie Vertretern der Schutzgemeinschaft Nettetal getroffen. In Augenschein genommen wurde dabei das als mögliche Potenzialfläche für Windenergieanlagen vorgesehene Gelände. Die erschienenen Anwohnerinnen und Anwohner machten ihre Bedenken gegen das Vorhaben deutlich. Insbesondere wiesen sie auf mögliche Beeinträchtigungen durch Schall und Schattenwurf und die befürchteten negativen Auswirkungen auf den Lebensraum der Tierwelt und den Eingriff in Vogelflugrouten, hin.

In der jüngsten Fraktionssitzung diskutierte man erneut dieses Thema. Grundsätzlich spricht sich die SPD-Fraktion für die Erzeugung alternativer Energie auch durch Windkraftanlagen aus. Von den Fraktionsmitgliedern deutlich gemacht wurde allerdings, dass dabei immer auch das Wohl der in der Nähe lebenden Menschen und Tiere beachtet werden muss. So sind die entstehenden Belästigungen durch Lärm und Schattenwurf bestmöglich zu vermeiden. Die gesetzlich vorgegebenen Mindestabstände von 1000 Metern zu Siedlungen sind einzuhalten. Für die SPD-Fraktion ist klar, dass in Absprachen zwischen dem planenden Zweckverband Großraum Braunschweig (ZGB) und der Verwaltung der Stadt Seesen für den Schutz der betroffenen Menschen und der Natur in den fraglichen Gebieten entsprechende Grundlagen zu schaffen sind.

Als positiv wertete die SPD-Fraktion die Bereitschaft des ersten Verbandsrates des ZGB, Jens Palandt, zu einer Informationsveranstaltung nach Seesen zu kommen, um vor Ort auf diese Fragestellungen einzugehen und Anregungen entgegen zu nehmen.

Fraktionsvorsitzender Dietrich Krause: "Unstrittig ist, dass zum Ausstieg aus der Atomkraft und zur Umsetzung der Energiewende neue Wege gefunden werden müssen. Nicht einfach ist es, hierbei die Balance zu halten. Einerseits sollen sich ergebende wirtschaftliche und technische Chancen genutzt werden, auf der anderen Seite ist der größtmögliche Schutz der Menschen und der Umwelt sicherzustellen."

Der Ausbau der Windkraft müsse aber auch im Landkreis Goslar möglich sein. Die Anregungen der Landkreisverwaltung und einer Resolution des Kreistages sollten aufgegriffen werden. Hierin werde darauf hingewiesen, dass die künftige Entwicklung des Landkreises Goslar gegenüber anderen Regionen nicht weiter geschwächt werden und die Zielsetzungen einer "Energie-Effizienz-Region" erschwert werden darf. Gerade im Zusammenhang mit der Machbarkeitsstudie zur Entwicklung eines Pumpspeicherwerkes in einem ehemaligen Bergwerk müsste die Erzeugung alternativer Energien möglichst in der Nähe erfolgen. Deshalb sei nachdrücklich darauf hingewiesen worden, dass Altlastenstandorte in die Planung gleichfalls einzubeziehen sind.